Marens Jahresbericht 2020

:.: Geschrieben von Maren Thalmann :.:

Marens Jahresbericht 2020

Meine Triathlonsaison 2020 - eine Saison, die erst keine war - dann spät begann - und jetzt schon wieder vorbei ist-

Ich hatte mir für die Saison 2020 sehr viel vorgenommen. So wollte ich neben einigen kleineren schönen Wettkämpfen nach fünf Jahren Anlaufzeit im Juni den Ironman Kraichgau finishen, an den Deutschen Meisterschaften der Altersklassen auf der olympischen Distanz in Bremen teilnehmen und zwei Landesmeisterschaften ( Sprint/ Olympisch ) absolvieren.

Es sollte aber alles anders kommen!

Warum, wissen wir ja alle!

Der kleine Coronavirus sollte unser aller Leben verändern.

Bei mir fing es aber schon im Sommer letzten Jahres an, dass sich ankündigte, dass 2020 anders wird. Mein Lieblings-Triathloncamp auf Fuerteventura sollte nicht mehr stattfinden... :-(

Also habe ich mit meiner damaligen Fuerte-Guidin und mittlerweile Freundin schnell eine Alternative gesucht, damit ich auch noch für Kraichgau fit werden kann.

Es ging am 04.03.2020 nach Lanzarote! Die Insel war da noch absolut Coronafrei. Ich wurde dort trotzdem von den Auswirkungen der Pandemie heimgesucht und war vier Tage lang in dem Hotel auf Lanza eingesperrt.

Endlich wieder zu Hause, kündigte sich eine Wettkampfabsage nach der anderen an. Darunter auch Kraichgau, die DM in Bremen und beide Landesmeisterschaften!!

Ich habe trotzdem weiter trainiert, als würde es die Pandemie nicht geben. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Ich hatte immer die Hoffnung, dass ich noch irgendwo an den Start gehen kann. Mittlerweile waren auch fast alle anderen kleineren Wettkämpfe, wo ich gemeldet war, dem Coronavirus zum Opfer gefallen.

Wenigstens hatte Hannover im April zum “Stayathomemarathon ” aufgerufen, wo ich ursprünglich für den Halbmarathon gemeldet war. Dank meiner Familie, die mir ein wettkampfähnliches Event mit Zieleinlauf und Finisherbier kreiert hatte, wurde dieser Lauf zuhause tatsächlich zu einem einmaligen doch schönen Erlebnis. Der Veranstalter hatte uns sogar Finishershirt, Startnummer und Medaille zugesandt.

Dann war aber erstmal “Schicht im Schacht”....

Im Mai und Juni tat sich gar nichts!

Zum Glück hat man ja Freunde und Facebook-Freunde, die schon mitbekommen haben, dass ich unbedingt “wettkämpfen” möchte... ;-)

Ein Kieler Facebook-Freund gab mir dann den Tipp, nach Leipzig zum Sonnenwendschwimmen zu fahren. Ich kam gerade noch rechtzeitig zum Start dort an und siegte dort in meiner Altersklasse auf der 3000 m - Strecke im glasklaren Kulkwitzsee. Dass auch bei den Wettkämpfen abgesehen von den Hygienevorschriften, alles anders werden sollte, als sonst, fing schon in Leipzig an. Hier war die Hürde der Stau, weshalb ich fast zu spät zum Start kam.

Die nächste Hürde gab es beim Triathlon in Wanderup auf der Sprintdistanz zu bewältigen. Wieder hatte der Kieler Facebook-Freund mir den Tipp für diesen schönen Wettkampf am 23.08. an der dänischen Grenze gegeben. Es goss ausgerechnet an diesem Tag wie aus Eimern und Sturzbäche liefen über die Straße. Das Wettkampfgelände stand unter Wasser. Da das aber tatsächlich mein erster Triathlonwettkampf 2020 werden sollte, habe ich nicht einmal daran gedacht, nicht zu starten. Die enge kurvige Radstrecke war deshalb hier eine riesige Herausforderung. Ich beendete den Wettkampf zum Glück heile als zweite in meiner Altersklasse.

Eine Freundin gab mir dann den Tipp für den F60 Triathlon in Brandenburg nahe der polnischen Grenze, der zwei Wochen später stattfinden sollte. Ich war jetzt im Wettkampfmodus und packte wieder die Koffer... :-))

Eine gigantische Kulisse erwartete mich dort auf der olympischen Distanz. Meine persönliche Hürde dieses Wettkampfes war noch in der schönen Landschaft unter dem riesigen Förderkran F 60 verborgen. Die Laufstrecke hinter dem schönen Berg war für mich die Hölle. Gute Läufer haben sicherlich ihre Freude an dieser landschaftlich wunderschönen und abwechslungsreichen Strecke gehabt. Für mich waren die Steigungen, der tiefe Sand und das Geröll eine riesige Herausforderung! Umso größer war der Stolz, als ich den Wettkampf mit einem Alterklassensieg beenden konnte!!

Der letzte Wettkampf folgte schon eine Woche darauf auf der schönen Insel Fehmarn. Es ging also wieder zurück an die dänische Grenze. Hier war ich tatsächlich von vornherein angemeldet und der Wettkampf wurde nicht abgesagt!! Allerdings wurde der Triathlon in einen Swim & Run umgewandelt. Für mich nicht gerade ein Vorteil, da das Radfahren zu meiner besten Disziplin geworden ist. Ich habe mir keine Chancen mehr ausgerechnet, wollte aber trotzdem unbedingt dabei sein.

Vor dem Start stand ich dann auch im letzten Wettkampf vor einer großen Hürde. Die Ostsee war an diesem Morgen nicht zu bändigen. Der Start musste wegen der zu starken Strömung auch in die andere Richtung stattfinden. Ausgerechnet in meiner Lieblingdisziplin wäre ich fast an dieser Hürde Ostsee gescheitert und wollte schon zurück schwimmen. Ich bekam Panik in der schaukelnden Ostsee. Irgendwie habe ich mich dann doch noch die 1000 m im Meer durchgekämpft und wollte nur noch finishen. Eine Platzierung hatte ich mir zu dem Zeitpunkt schon abgeschminkt. Den anderen Damen in meiner Altersklasse ging es aber wohl auch nicht anders. Ich konnte tatsächlich nach dem 8 Kilometer-Lauf diese komische kurze Triathlonsaison doch noch mit einem Altersklassensieg abschließen!!

Meinen Startplatz für Kraichgau und die Deutschen Meisterschaften der Altersklassen in Bremen konnte ich auf 2021 übertragen.

Ich hoffe, dass nächstes Jahr wieder alles anders wird! Und zwar, so wie es vor Corona war! Das wünsche ich mir für mich und für alle Athleten! Denn die Unbeschwertheit bei den Wettkämpfen fehlt mir trotz des einigermaßen versöhnlichen Saison-Abschlusses 2020 doch sehr....

Bleibt alle gesund!

Eure Maren Thalmann


:.: Bilder der Events: :.:

“Gefangenschaft” auf Lanzarote:

“Gefangenschaft” auf Lanzarote

Stayathomemarathon:

Stayathomemarathon

Saisonabschluss auf Fehmarn:

Saisonabschluss auf Fehmarn